Die Sanierung und Restaurierung der Taufkapelle
Die Taufkapelle der Stiftskirche ist nach wie vor ein Kleinod, auch wenn sie zur Zeit erhebliche Baumängel aufweist. Sie war ehemals vermutlich Kapitel- oder Konventssaal des Klosters der Augustinerchorherren.
Möglicherweise ist er zusammen mit dem darüberliegenden Raum im Obergeschoss der einzig erhalten gebliebene Teil einer älteren, ersten Kirche, die dem in 1333 geweihten Neubau (heutige Kirche) weichen musste.
Die Taufkapelle ist ein Ort, der Ausstrahlung hat. Hier fühlt man sich geborgen und kann neue Kräfte zur Lebensbewältigung gewinnen.
Vier niedrige Kreuzgewölbe über einer runden Mittelstütze zeichnen den Raum aus. Zwei Fenster in der Ostwand (zwei- und dreiteilig) vermitteln Tageslicht im Raum. Sie weisen noch ursprüngliches, einfaches aus Steinplatten geschnittenes Maßwerk auf.
Bei der Restaurierung der Taufkapelle im Jahr 1897 wurden vier Wandmalereien an den Seitenwänden aufgedeckt.
Dargestellt ist vom Eingang her gesehen im ersten Bogenfeld die mystische Vermählung der heiligen Katharina mit dem Jesuskind. Katharina war nach der Legende eine zypriotische Königstochter und Lehrerin an der Universität von Alexandria. Zu ihrer Rechten kniet der Stifter der Wandmalereien, wahrscheinlich der Prior der Augustinerchorherren Herbord oder ein anderes Mitglied dieser Adelsfamilie. Im zweiten Bogenfeld ist die Auferstehung Christi dargestellt, im dritten folgt, an der Nordwand links, die heilige Dreifaltigkeit und im östlichen Bogenfeld Christus als Schmerzensmann.
1897 und 1955 erfolgten Restaurierungen der Wandmalereien. Sie werden aus heutiger Sicht als wenig zeit- und fachgerecht angesehen.
Der Putz der Kapelle befindet sich teilweise in marodem Zustand und die derzeitige Beleuchtung des Raumes ist völlig unzureichend.
Nach einer grundlegenden Analyse des Zustandes der gesamten Taufkapelle wird in Abschnitten eine Sanierung und Restaurierung der Taufkapelle erfolgen.
Zum Ende des Jahres 2017 wurde Frau Diplom-Restauratorin Uta Riecke beauftragt, ein Konservierungs- und Restaurierungskonzept für die Wandmalereien zu entwickeln sowie eine Notsicherung der absturzgefährdeten Putzbereiche vorzunehmen.
Die Maßnahme, die inzwischen abgeschlossen werden konnte, wurde zur Hälfte mit Mitteln des Kirchbauvereins finanziert. Bei der Durchführung zeigte sich, dass etwa 40 Prozent der ursprünglichen mittelalterlichen Malschicht erhalten geblieben ist.
Ein Gesamtkonzept für die Sanierung wurde entwickelt. Die Arbeiten konnten im Januar 2021 beginnen. Die Maßwerkfenster wurden instand gesetzt und Elektroleitungen für eine neue Beleuchtung verlegt. Im Moment ist Frau Restauratorin Uta Riecke damit beschäftigt, die Wandmalereien zu sanieren.
Dafür werden erhebliche Geldmittel benötigt.
Wir bitten um Spenden auf das
Sonderkonto Taufkapelle:
DE06 5485 0010 1720 4711 09